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Zwischen Aufrechterhaltung und Untergrabung des Authentizitätsanspruchs. Christian Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh"

Bag om Zwischen Aufrechterhaltung und Untergrabung des Authentizitätsanspruchs. Christian Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh"

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: L 3.2 Christian Kracht ¿ Romane und Reiseberichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der viel kritisierte Autor Christian Kracht führt mit seinen Romanen und Reiseberichten oftmals zu angeregten Debatten über sich selbst und seine Literatur. Eine gattungsbezogene Zuordnung des Autors, wie beispielsweise zur Popliteratur, erscheint nicht möglich, inszeniert sich Kracht doch mit seinen Werken stets neu. So sehr sich Kracht von einer grundlegenden Gattungsklassifizierung abwendet, so sehr wendet er sich in seinen Reiseberichten in seiner Aufsatzsammlung "Der gelbe Bleistift: Reisegeschichten aus Asien" (1999) auch von den inhaltlichen Konventionen des Reiseberichts ab und schafft damit einen Nährboden für angeregte Debatten über seine Berichte. Diese Beobachtung trifft auch auf Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh" zu, der Vietnam im Jahre 1992 aus der Sicht eines autodiegetischen Erzählers schildert, der als Tourist das Land erkundet. Während seines Aufenthalts besucht er die Städte Saigon, Haiphong und Hanoi und trifft dort hauptsächlich auf europäische Figuren, die ihm das vermeintlich ¿wirkliche Vietnam¿ zeigen. Diese Figuren liefern die Hauptinformationen über Vietnam, welche lediglich durch stereotypische Karrikaturen einer vietnamesischen Reisebüroangestellten und eines vietnamesischen Taxifahrers, sowie deren kurios erscheinenden Äußerungen ergänzt werden. Hinzu kommt, dass sich der Erzähler, wie es auch Johannes Birgfeld in seinem Aufsatz Christian Kracht als Modellfall einer Reiseliteratur eines globalisierten Zeitalters bemerkt, häufig an Orten des ¿internationalen Jet-Sets [sic!]¿ aufhält, wodurch eine Annäherung zur vietnamesischen Landeskultur verhindert werde. Diese Beobachtungen führen zu der These, dass Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh" nicht den erwarteten inhaltlichen Anforderungen an einen Reisebericht, in Bezug auf die Authentizität des Berichts selbst und dessen Schilderung des Fremden, entspricht. Der Leser wird somit um eine glaubwürdige Repräsentation Vietnams und dessen Kultur betrogen. Diese Arbeit analysiert, inwiefern Kracht am Beispiel des Reiseberichts "Zu früh, zu früh" Authentizität konstruiert und gleichzeitig wieder dekonstruiert, und so eine fragwürdige Repräsentation Vietnams entwickelt. Bisher wurden im literaturwissenschaftlichen Diskurs hauptsächlich Krachts Romane behandelt, während seine Reiseberichte nur beiläufige Aufmerksamkeit erhielten.

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  • Sprog:
  • Tysk
  • ISBN:
  • 9783668947931
  • Indbinding:
  • Paperback
  • Sideantal:
  • 20
  • Udgivet:
  • 4. september 2019
  • Udgave:
  • 19001
  • Størrelse:
  • 148x2x210 mm.
  • Vægt:
  • 45 g.
  • 2-3 uger.
  • 20. november 2024
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Beskrivelse af Zwischen Aufrechterhaltung und Untergrabung des Authentizitätsanspruchs. Christian Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh"

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: L 3.2 Christian Kracht ¿ Romane und Reiseberichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der viel kritisierte Autor Christian Kracht führt mit seinen Romanen und Reiseberichten oftmals zu angeregten Debatten über sich selbst und seine Literatur. Eine gattungsbezogene Zuordnung des Autors, wie beispielsweise zur Popliteratur, erscheint nicht möglich, inszeniert sich Kracht doch mit seinen Werken stets neu. So sehr sich Kracht von einer grundlegenden Gattungsklassifizierung abwendet, so sehr wendet er sich in seinen Reiseberichten in seiner Aufsatzsammlung "Der gelbe Bleistift: Reisegeschichten aus Asien" (1999) auch von den inhaltlichen Konventionen des Reiseberichts ab und schafft damit einen Nährboden für angeregte Debatten über seine Berichte.

Diese Beobachtung trifft auch auf Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh" zu, der Vietnam im Jahre 1992 aus der Sicht eines autodiegetischen Erzählers schildert, der als Tourist das Land erkundet. Während seines Aufenthalts besucht er die Städte Saigon, Haiphong und Hanoi und trifft dort hauptsächlich auf europäische Figuren, die ihm das vermeintlich ¿wirkliche Vietnam¿ zeigen. Diese Figuren liefern die Hauptinformationen über Vietnam, welche lediglich durch stereotypische Karrikaturen einer vietnamesischen Reisebüroangestellten und eines vietnamesischen Taxifahrers, sowie deren kurios erscheinenden Äußerungen ergänzt werden. Hinzu kommt, dass sich der Erzähler, wie es auch Johannes Birgfeld in seinem Aufsatz Christian Kracht als Modellfall einer Reiseliteratur eines globalisierten Zeitalters bemerkt, häufig an Orten des ¿internationalen Jet-Sets [sic!]¿ aufhält, wodurch eine Annäherung zur vietnamesischen Landeskultur verhindert werde. Diese Beobachtungen führen zu der These, dass Krachts Reisebericht "Zu früh, zu früh" nicht den erwarteten inhaltlichen Anforderungen an einen Reisebericht, in Bezug auf die Authentizität des Berichts selbst und dessen Schilderung des Fremden, entspricht. Der Leser wird somit um eine glaubwürdige Repräsentation Vietnams und dessen Kultur betrogen.

Diese Arbeit analysiert, inwiefern Kracht am Beispiel des Reiseberichts "Zu früh, zu früh" Authentizität konstruiert und gleichzeitig wieder dekonstruiert, und so eine fragwürdige Repräsentation Vietnams entwickelt. Bisher wurden im literaturwissenschaftlichen Diskurs hauptsächlich Krachts Romane behandelt, während seine Reiseberichte nur beiläufige Aufmerksamkeit erhielten.

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