Entständigung

Der Titel Entständigung soll anzeigen, daß in unserer Zeit überall die Vollendung und die Grenzen des abendländischen Logos - was er an Seiendem, Mensch und Welt in Bewegung gesetzt und zu Stande gebracht hat - zumindest für das phänomenologisch-hermeneutische Denken sichtbar geworden sind. Diese Aufsätze von den späten 1980er und frühen 1990er Jahren legen die Grundlage für das, was später kommt. Die Auseinandersetzungen mit Aristoteles und Heidegger stehen im Zentrum, wobei unter dem Titel Der Mann ein erster Versuch einer Phänomenologie des Werseins, der den Hintergrund für diese Arbeiten bildete, damals bereits vorlag. Die beiden letzten Aufsätze stellten sich mit der Zeit als die ersten in einer Reihe heraus, die sich von verschiedenen Ansätzen her dem Phänomen Musik nähert. All diese unerläßlichen Erkundungen zahlten sich später aus; diese Grundsteine, weiter bearbeitet, gedreht und elaboriert, fanden ihren jeweiligen Platz im späteren Denken des Autors. Rückblickend ist zu sehen, wie langsam das Denken sich ent-wickelt. Oft ist es bloß ein einziges neues Wort, das - nun als Begriff verwendet - den Blick auf das betreffende Phänomen verschiebt und es so in einem anderen, reicheren und klareren Licht erscheinen läßt.