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  • af Alexandra Pook
    1.040,95 kr.

    Inhaltsangabe:Einleitung: Diese Diplomarbeit befasst sich mit der spätmittelalterlichen Bordesholmer Marienklage, einem in einer Handschrift von 1475/76 überlieferten, selbständigen und umfangreichen geistlichen Drama in niederdeutscher Sprache, das die Klage der Maria bei der Kreuzigung ihres Sohnes darstellt. Diese Marienklage (die eindeutig auch zur Aufführung bestimmt war) ist mitsamt allen Noten der zahlreichen Gesänge und den (für die Rekonstruktion der Aufführungspraxis bedeutsamen) besonders ausführlichen Regieanweisungen vollständig erhalten, was sie zu einem wertvollen Gegenstand für die Erforschung des mittelalterlichen Schauspiels macht. Religionsgeschichtlich interessant ist die Gattung der Marienklage, weil in ihr beide zentralen Aspekte spätmittelalterlicher Frömmigkeitspraxis aufeinandertreffen: Marien- bzw. Mater dolorosa-Verehrung und Passionsmemoria. Geistliches Drama ist darüber hinaus ein bedeutender Bereich der religiösen Kultur des Mittelalters, ein ?religiöses Massenmedium? (Carla Dauven-van Knippenberg), das in der Vergangenheit in religionsgeschichtlicher Forschung interessanterweise fast keine Beachtung fand. Nach einführenden Informationen über mittelalterliches Theater, geistliches Schauspiel und die Darstellung der Passion sowie v.a. über die Gattung der Marienklage (die den derzeitigen Stand der Forschung wiedergeben) leistet die Arbeit eine umfassende und detaillierte Analyse des Textes der Bordesholmer Marienklage insbesondere in Hinblick auf Struktur und darstellerische Mittel (visueller wie auditiver Art). Wichtige, z.T. wiederkehrende Motive wie auch die Profilierung und Konstellation der einzelnen Figuren werden herausgearbeitet und mit Analogien in geistlicher Literatur, Kunst und anderen geistlichen Dramen des Mittelalters in Verbindung gebracht. Anhand der Ergebnisse dieses Teils wird die Bordesholmer Marienklage in einem dritten Schritt in den größeren Kontext der spätmittelalterlichen Passions- und Marienfrömmigkeit eingeordnet: einerseits werden Parallelen zur stark verbreiteten Praxis der Passionsmeditation aufgewiesen, andererseits wird das von Maria gezeichnete Bild näher bestimmt und die mögliche Herkunft der Motive gezeigt. Bemerkenswert sind hierbei v.a. die auffälligen Parallelen zur literarischen Totenklage um den Geliebten und das ungewöhnliche Profil der Maria: sie erscheint als co-redemptrix, die aber in ihrer exzessiven, hoffnungslosen und todessehnsüchtigen Klage um ihren Sohn von einem [¿]