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  • - Studien Zum Spaten Lessing
    af Ingrid Strohschneider-Kohrs
    1.978,95 kr.

  • - Studien zur Rezeption eines Spruchdichters im spaten Mittelalter und in der fruhen Neuzeit
    af Ines Heiser
    1.913,95 kr.

    Die Uberlieferung der Spruche Freidanks zeigt sich vielgestaltig: Freidank-Spruche werden vom 14. bis ins 17. Jahrhundert uberliefert in Spruchsammlungen, Predigten und Rechtstexten, in Familienbuchern und monastischen Handschriften; zusatzlich treten sie als Inschriften verschiedenster Form auf. Aus diesem groen Bestand an Uberlieferungsmaterial lasst sich ein koharentes Freidankbild abstrahieren, wie es Bestandteil des kulturellen Gedachtnisses der Zeit gewesen sein muss: Freidank wird als Autoritat behandelt, die auf gleicher Ebene wie weitere Referenzfiguren (die Kirchenvater, biblische Figuren, antike Autoren) ihren Platz innerhalb eines anerkannten Legitimationssystems hat. Als feste Bedeutungsbestandteile sind mit dieser Instanz "e;Freidank"e; die Qualitaten der Wahrheit und Gottgefalligkeit assoziiert. Umgekehrt wird innerhalb dieses kulturellen Systems die Chiffre "e;Freidank"e; als fiktive Urheberinstanz auch benutzt, um eben diese Qualitaten auf neue Inhalte zu ubertragen - eine eigene Textgattung von "e;Freidanken"e; - lehrhafte Spruchdichtung mit hohem Wahrheitsanspruch - entsteht. Ahnliche Prozesse der Konstruktion eines Autorprofils im kulturellen Gedachtnis lassen sich vergleichend bei der Rezeption Wolframs von Eschenbach und Neidharts feststellen. Auch hier existieren Autorenbilder, die den Rezipienten der Werke bekannt waren und die spatere Deutung beeinflusst haben.

  • - Synoptische Ausgabe nach der Wiener, Millstatter und Vorauer Handschrift
    af Akihiro Hamano
    388,95 - 2.948,95 kr.

    Die fruhmittelhochdeutsche (sogenannte Wiener' oder Altdeutsche') Genesis' zahlt zu den wichtigsten Denkmalern der fruhmittelalterlichen deutschen Literatur, zugleich zur ersten deutschsprachigen Dichtung, die mit einem Illustrationszyklus ausgestattet ist. Der Text ist in drei Fassungen handschriftlich erhalten: In der osterreichischen Nationalbibliothek in Wien, im Karntner Landesarchiv in Klagenfurt (Millstatter Handschrift') und in der Vorauer Stiftsbibliothek. Die Vorauer Fassung uberliefert mit der Josephsgeschichte nur die zweite Halfte des Werkes. Im vorliegenden Band sind die ca. 6000 Verse erstmals in synoptischer Darstellung ediert. Die Texte der drei Fassungen wurden nach den Handschriften in Wien, Klagenfurt und Vorau neu erarbeitet. Dazu treten 87 Farbbabildungen des Illustrationszyklus' der Klagenfurter Handschrift, die - ebenso wie die Bildlucken der Wiener Handschrift - an den entsprechenden Stellen in den Text inseriert sind.Die Neuausgabe ermoglicht ein vergleichendes Studium der drei Textfassungen und des zugehorigen Bildzyklus' dieses literatur- und kunsthistorisch bedeutenden und in der Forschung viel diskutierten Werkes.

  • - Studien zur Topik der Erinnerung in der erzahlenden Literatur zwischen 1800 und 1900 (Moritz - Keller - Raabe)
    af Frauke Berndt
    1.683,95 kr.

    Ich erinnere mich Dem mit dieser knappen Formel bezeichneten Paradigma des Erzahlens kommt fur die Literatur des ausgehenden 18. und 19. Jahrhunderts zentrale Bedeutung zu. Doch werden die einschlagigen Texte seit jeher, wenn auch unter hochst verschiedenen theoretischen Vorgaben, auf die hermeneutische Frage nach der poetischen Konstitution und Konstruktion des Subjekts hin untersucht. Die tieferen Fundamente des narrativen Arrangements Anamnesis treten aber erst dann zutage, wenn die Doppelung von erzahltem und erzahlendem Ich als Funktion der literarischen Erinnerungsarbeit begriffen wird. Diese Arbeit setzt - diesseits von Wahrnehmungen oder platonischen Ideen, authentischen Erfahrungen oder Unbewutem - ein Bildarchiv voraus, das die Pathosformeln aus den groen mythologischen und christologischen Initiationserzahlungen, aus Christus-, Marien-, Heiligen- und Venusikonographie enthalt. Im Ruckgriff auf topisch strukturierte Modelle kultureller Wissensorganisation und -abbildung dienen die vielen kleinen Szenen und Episoden, aus denen die Erzahler in Moritz' Anton Reiser, Kellers Grunem Heinrich und Raabes Akten des Vogelsangs die Lebensgeschichten der Helden zusammenfugen, dem Entwurf weit angelegter Gedenkraume. So erweist sich die rhetorische Tradition der Memoria in den Texten geradezu als ubermachtig, wird sie doch zugleich die Grundlage einer jeweils eigenstandigen asthetischen Figuration. Aus der Analyse des Widerspiels von Hermeneutik und Rhetorik, von individueller Erinnerung und kollektivem Gedachtnis folgt nicht zuletzt, da die Pramissen, unter denen das Konzept einer modernen Erinnerung bislang verhandelt wurde, einer Revision bedurfen.

  • - Grenzgange zwischen Fruhromantik und Moderne: Novalis, Bachmann, Christa Wolf, Foucault
    af Marion Schmaus
    1.343,95 kr.

    Die Studie untersucht fruhromantische Individualitatskonzepte und ihre Aktualitat in Literatur und Philosophie der asthetischen Moderne nach 1945. Ausgehend von Novalis' philosophischen Reflexionen zur intersubjektiven Verfatheit des Ich wird die poetische Konstruktion des Selbst in seinem literarischen Werk herausgearbeitet. Ein zentrales Problem der Subjektivitatsphilosophie, die Vermittlung von Gefuhl und Gedanke, wird hier in Motiven der Zweigeschlechtlichkeit des Ich, des Traumbewutseins sowie der Liebesutopie verhandelt und in eine Ethik der 'Lebenskunst' uberfuhrt. Diese Verbindung von Philosophie und Literatur, Ethik und Asthetik ist Kennzeichen der Romantik-Rezeption nach 1945. Dies wird exemplarisch anhand der Werke Ingeborg Bachmanns, Christa Wolfs und Michel Foucaults gezeigt. Das Interesse der Autorinnen gilt der Uberschreitung der Geschlechteropposition in der Fruhromantik. Bei Foucault werden asthetische Widerstandspraktiken im Blick auf die moderne Pluralisierung von Diskurs- und Machtformationen entwickelt. Die Arbeit weist sowohl die Novalis-Rezeption der genannten Autorinnen und Autoren nach, als auch die produktive Fortentwicklung seiner Konzeption unter den Bedingungen einer Literatur und Ethik 'nach Auschwitz'.

  • - Zur literarischen Rekonstruktion eines problematischen Verhaltnisses
    af Frank Suppanz
    1.343,95 kr.

    Die Untersuchung geht von der Beobachtung aus, da in Schillers Dramenfragmenten ein literarisches Experimentierfeld vorliegt, in dem u.a. angemessene Darstellungsmoglichkeiten fur zeitgenossische staatsphilosophische Fragen gesucht werden. Die Fragmente bieten ein weitaus groeres Spektrum der Verarbeitung des fur Schiller zentralen Problems des Verhaltnisses von Person und Staat als die veroffentlichten Dramen und dokumentieren den Proze einer literarischen Korrektur der idealistischen Staatsphilosophie. Zunachst wird Schillers Staatstheorie entwickelt, die dem Individuum die Verantwortung fur die Etablierung eines Vernunftstaates auferlegt. Vor diesem Hintergrund wird der Groteil von Schillers Dramenfragmenten in drei Gruppen eingeteilt, die in je verschiedener Weise Umsetzungsversuche und zugleich kritischer Kommentar zur Theorie des Vernunftstaates sind. Es handelt sich um das Projekt eines erhabenen Dramas der idealen Staatsgesinnung, den Versuch einer Gesetzesdramatik und das Modell eines Thronpratendentendramas. Leistungsfahigkeit und Problematik der jeweiligen Modelle werden anhand prozessualer Analysen detailliert untersucht. Uber das Scheitern einer Ineinssetzung von Person und Staat und die Entwicklung des Gestaltungsprinzips der Handlungsfreiheit gegenuber dem Gesetz gelingt die Integration verschiedener innovativer Dramenkonzepte in ein Doppelgangerdrama. Dieses wird der Komplexitat des Problemfelds gerecht, indem es Person und Staat jeweils legitime, aber sich ausschlieende Rechtsspharen zuordnet. Mit dem Ubergang zum vollendbaren Werk im Demetrius wird eine synthetisierende Leistung fabar, die neue Aspekte in Schillers Dramatik hervortreten lat.

  • - Literatur und visuelle Wahrnehmung im Zusammenspiel
    af Volker Mergenthaler
    1.398,95 kr.

    Die Studie versucht zwei von ihren methodologischen Voraussetzungen her unvereinbare Interessen - ein diskursanalytisches und ein hermeneutisches - produktiv zu verbinden. Sie untersucht Wechselwirkungen zwischen literarischen Sinnbildungsverfahren und dem Wahrnehmungsdiskurs, und zwar am Beispiel von Friedrich Schillers Geisterseher Georg Buchners Leonce und Lena Wilhelm Raabes Chronik der Sperlingsgasse Stanislaw Przybyszewskis Totenmesse Robert Musils Verwirrungen des Zoglings Torle und Franz Kafkas Proce. Im Zentrum steht die Frage, wie die Texte in Diskursfelder eingelassen sind, in physikalische und medientechnische (optische Medien, Aufzeichnungs- und Wiedergabeverfahren), medizinische (Starstechen, Sehfehlerkorrekturen), psychologische (Nachbilder, Leseprozesse, visuelle Aufmerksamkeitslenkung), philosophische und kunstgeschichtliche (Wahrnehmungskonzept der Aufklarung, romantisches "e;Sehen"e;, Realismuskonzepte, visuelle "e;Wirklichkeit"e;, Konstruktivismus), inwiefern sie von dieser Teilhabe am Wahrnehmungsdiskurs asthetisch profitieren und inwiefern sie an der Konstitution und Transformation dieser Diskursfelder beteiligt sind. Den Abschlu der Arbeit bildet der Versuch einer Systematisierung der Formen wechselseitiger Durchdringung von Diskurs und Literatur.

  • - Konventionen als Spielraum fur Individualitat
    af Heike Sahm
    1.488,95 kr.

    Albrecht Durer (1471-1528) greift mit seinen kleineren Texten fruhneuhochdeutsche Textsorten auf, deren Formelgut er gezielt in seinem Interesse oder spielerisch einsetzt. Anders als man sie zumeist verstanden hat, sind die Texte daher nicht ohne weiteres als Quellen fur Durers Personlichkeit lesbar. Allerdings fallen die Spannungen zwischen den Selbstaussagen in Durers Texten zu gro aus, als da sie sich allein von unterschiedlichen Textfunktionen her erklaren lieen: Handwerker oder Herr, arm oder geschaftstuchtig, gefeiert oder bedroht vom Vergessen. Ein Erklarungsansatz liegt darin, die kleineren Texte Durers als typisches Aufsteigerphanomen zu verstehen: Durer hat mit dem Hineinwachsen in eine neue gesellschaftliche Position und mit der Aneignung neuer Bildungswelten eben auch mehr als andere mit Widerspruchen zwischen eigenem Herkommen und neuem Selbstbewutsein zu tun, und diese kommen in den kleineren Texten ganz unterschiedlich zur Sprache. Das vorgestellte Textcorpus kann im Zusammenhang der Ausweitung von Schriftlichkeit in der fruhen Neuzeit als Modellfall verstanden werden, an dem sich die Bedingungen fur die Durchsetzung schriftlicher und literarischer Tatigkeit am Ubergang von Bildungs- und Gesellschaftsschichten um 1500 studieren lassen.

  • - Bibelepik und Chronistik im Deutschen Orden als Modell korporativer Identitatsbildung
    af Edith Feistner, Michael Neecke & Gisela Vollmann-Profe
    1.493,95 kr.

    Im Rahmen des gegenwartig auch auf germanistischer Seite wieder wachsenden Interesses am mittelalterlichen Deutschen Orden versteht sich die Studie als Beitrag zur Erhellung des facettenreichen Erkenntnispotenzials, das die Literatur im Deutschen Orden in sich tragt. Die Studie geht mit ihrem kulturgeschichtlichen Erkenntnisinteresse, bezogen auf die Konstruktion korporativer Identitat im Bezugssystem von Selbstbild und Feindbild bzw. Eigen- und Fremdkultur, von der biblischen Fundierung des Selbstverstandnisses aus, wie es in den Deutschordensregeln und -statuten formuliert wird. Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Notwendigkeit, die beiden wesentlichen Werkgruppen der Literatur im Deutschen Orden, Chronistik und Bibelepik, eng aufeinander zu beziehen. Der Umfang des vorhandenen Textkorpus wurde auf exemplarische Fallstudien beschrankt. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, die Linien der ausgewahlten Bibelepen und Ordenschroniken aus dem 13./14. Jahrhundert, die in Versform verfasst sind, bis in den seit der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts von der Form der Prosa gepragten Literaturbetrieb des Deutschen Ordens hinein weiter zu verfolgen. Dadurch konnen- insbesondere mit Blick auf Livland und Preuen- Verschiebungen bei der Identitatskonstruktion parallel zu den Veranderungen der historischen Rahmenbedingungen transparent gemacht werden.

  • - Poesie und Geschlecht im Prosawerk Clemens Brentanos
    af Silke Horstkotte
    1.498,95 kr.

    Die vorliegende Studie untersucht Identitatsmuster von Autorschaft im Werk Clemens Brentanos (1778-1842) und fragt insbesondere nach der Funktion poetologischer und transzendentalphilosophischer Modelle von Androgynie. Dabei wird die Verwirrung der Geschlechteridentitaten, die nicht nur in Brentanos fiktionalen Texte zu beobachten ist, sondern die auch in den Briefen an Achim von Arnim und an Sophie Mereau eine bedeutende Rolle spielt, als literarisches Strukturprinzip gefat und in den Kontext einer narratologischen Analyse gestellt. Der Begriff der "e;androgynen Autorschaft"e; eroffnet nicht nur einen neuen Zugang zum Werk Brentanos, er ist auch fur die Romantikforschung insgesamt perspektivreich. Vorstellungen von Geschlecht sind in der Literatur um 1800 grundsatzlich auf poetologische Fragestellungen bezogen und mussen somit im Kontext der Aufwertung der Poesie gegenuber philosophischen Diskursen betrachtet werden. Eine Sonderfunktion literarischer Geschlechterkonstruktionen stellt dabei die utopische Vorstellung einer androgynen Ganzheit jenseits der Geschlechterdifferenz dar, wie sie vor allem dem romantischen Dichter zugeschrieben wird. Solche poetologischen Androgynenmodelle sind einerseits dem Geniekult des 18. Jahrhunderts verpflichtet; andererseits aber problematisieren sie durch den Aspekt der Doppelung oder Vielheit die Vorstellung vom Autor als einer einheitlichen und mit sich selbst identischen Person.

  • - Zur Ich-Konstitution in der Lyrik des fruhen 20. Jahrhunderts
    af Dirk von Petersdorff
    1.493,95 kr.

    Im spaten 19. und fruhen 20. Jahrhundert verlieren traditionelle Identitatsgaranten an Bedeutung. Dabei kann es sich um eine religios begrundete Weltdeutung handeln, die noch nicht dem Erkenntniszweifel unterlag (Bertolt Brecht); um eine soziale Position, die es erlaubte, die Differenzierung der Gesellschaft zu uberblenden (Gottfried Benn); um einen Raum, in dem noch eine zyklische, naturliche Zeitordnung galt (Stefan George). Nach dem Verlust dieser Sicherheiten reflektieren die Autoren die Bedingungen moderner Individualitat: Sie beschreiben ein freigesetztes Ich, das in einer heterogenen Umwelt mit verschiedenem Ideengut lebt und sich immer weniger als Sonderfall einer allgemeinen Substanz ansehen kann. Zunehmend mu es seine Identitat selbst formulieren, und die daraus hervorgehende Bewegung ist einerseits asthetisch fruchtbar, bringt neue Formen des Sprechens hervor. Gleichzeitig suchen die Autoren aber nach Auengroen, die dem Ich einen ubersubjektiven Halt geben. In diese Position einer neuen Notwendigkeit konnen eine lebensphilosophisch gedeutete Natur oder eine kunstreligios verstandene Literatur gebracht werden. Es gibt aber in diesem Zusammenhang auch Annaherungen an die totalitaren politischen Bewegungen, die in der Lage zu sein scheinen, das Verlangen nach einer Uberwindung der modernen Perspektivenvielfalt, nach einer mythologischen Reintegration der Gesellschaft zu befriedigen.

  • - Studien zum Prosawerk Clemens Brentanos
    af Bettina Knauer
    1.498,95 kr.

    "e;Der Sanger"e; und "e;Das Marchen von Fanferlieschen Schonefuchen"e; bilden die Eckpunkte dieser Studien zum Erzahlwerk Clemens Brentanos (1778-1842). Die kryptographische Textur des fruhen Erzahlfragments und das Spatmarchen stehen in einem asthetischen und werkinternen Zusammenhang, der uber den Begriff der allegorischen Textur bestimmt wird. Die Entwicklungslinie bis zum Spatwerk wird durch die Auslegung der Bildsprache und Kombinationskunst im "e;Marchen von dem Myrtenfraulein"e; und den "e;Mehreren Wehmullern"e; perspektiviert und im Kontext romantischer Asthetik reflektiert. Die grundliche philologische Arbeit am Detail, die Kommentierung der Engfuhrung autobiographischer, poetischer und religioser Themen sowie der Hinweis auf Motivparallelen im Gesamtwerk machen die Komplexitat von Brentanos artifiziellen Textstrukturen transparent. Brentanos "e;Marchen von Fanferlieschen"e; erscheint als Kulminationspunkt einer kontinuierlichen Entwicklung und Exempel par exellence fur das, was in der romantischen Asthetik als Arabeskenkunst bezeichnet wird: allegorisch-stringente Bedeutsamkeit bei asthetisch aufregender Raffinesse im Spiel mit Worten und Bildern. Der Nachweis von bisher kaum bemerkten politischen und religiosen Implikationen erlaubt zudem eine Prazisierung der Position des Dichters im Spannungsfeld von Revolution und Restauration. Kontrapunktisch zu den allegorisch-arabesken Strukturzusammenhangen werden die hermeneutischen Implikationen in Brentanos Poetologie thematisiert. Auch hier stehen die behandelten Werke in einem internen Begrundungszusammenhang. Die Verbindung von Hermeneutik und Allegorie ist uber die Form der Allegorese gegeben. An zwei Beispielen, Brentanos Auslegung von Holderlins "e;Nacht"e; und der Leichenpredigt im Marchen von "e;Gockel, Hinkel und Gackeleia"e;, wird das Deutungsmodell skizziert. Ausfuhrungen zur Kunstkritik Brentanos, zum Gebrauch kunstlegitimierender mythischer Modelle und zur Opfer- und Martyrervorstellung vom Dichter vervollstandigen den Aufri des Dichtungsverstandnisses des Romantikers.

  • - Unter besonderer Berucksichtigung der Zeit um 1600
    af Erika Timm
    1.963,95 kr.

    Die Studie untersucht zunachst als graphematisches Grundsatzproblem das Verhaltnis zwischen Schrift und Lautung bei Verwendung des hebraischen Alphabets und speziell die Methoden zur Erforschung dieses Verhaltnisses in verklungenen Sprachstufen. Im ersten Hauptteil, dem dokumentarischen Kernstuck des Buches, wird anhand von etwa 70 Texten erstmalig die schrift- und lautgeschichtliche Entwicklung von den Anfangen der jiddischen Uberlieferung (im 12.-14. Jahrhundert) bis zum Untergang des schriftlichen Westjiddisch in Deutschland gegen 1800 zusammenhangend dargestellt. Der zweite Hauptteil veranschaulicht speziell die allmahliche Entfernung auch der deutschen Komponente des Westjiddischen von den verschiedenen Varietaten des Deutschen. Beim Vergleich der lautlichen Ebene mit den anderen Ebenen (wie Wortschatz, Syntax, Formenbau) zeigt sich, dass das Westjiddische seine Unabhangigkeit vom Deutschen am zugigsten in den unmittelbar inhaltstragenden Teilen der Sprache und erst allmahlich in den rein instrumentellen Teilen, also den Formen und Lauten, erreicht hat. Diese auf direktem Studium der alteren Texte beruhenden Befunde werden dann synthetisiert mit den Befunden einerseits der retrospektiven Sprachgeographie des Westjiddischen, andererseits mit unserem historischen Wissen uber judische Sprecherbewegungen innerhalb des westjiddischen Bereichs. Ferner wird eine Lokalisierungsmethode entwickelt, bei der altere westjiddische Texte zum ersten Mal nicht einfach behandelt werden, als ob sie gleichzeitig deutsche waren. Das Schlusskapitel gliedert die Gesamtheit der beobachteten graphematischen und phonematischen Sprachveranderungen nach wenigen pragmalinguistisch einsichtigen Grundkategorien auf: Sprachgeschichte als Lehre von den universalen und den je speziellen Triebkraften der Anderungen Menschlicher Kommunikation.

  • - Literarische Inventio Im "Eneas" Heinrichs Von Veldeke
    af Silvia Schmitz
    1.898,95 kr.

    Die Studie gewährt Einblick in die Schaffensweise hochmittelalterlicher deutscher Romanautoren, die in der Regel Bearbeiter französischer Quellen sind. Als gelehrte Autoren sind sie habituell gebunden an rhetorisch-poetische Prinzipien des Schulunterrichts, die sich aus den zeitgenössischen Poetiken erschließen lassen. Kürzungen und Erweiterungen, die Hauptmerkmale der Adaptation, erfolgen vornehmlich nach dem Inventio-Postulat des Glaubhaftmachens und gemäß der Doktrin, das einer Person oder Sache Wesentliche, Typisches und allgemein Geltendes, zu erfassen und es zu Lob oder Tadel auszubilden. Dies schränkt den dichterischen Freiraum der Bearbeiter ein und befördert doch auch ihre Kreativität, denn gerade die Beherrschung des regelgerechten poetischen Instrumentariums ermöglicht ihnen die Hervorbringung von Dichtungen höchster Qualität. Vorgeführt wird das Verfahren der Adaptation am »Eneas« Heinrichs von Veldeke. Im Vergleich mit der Vorlage zeigt sich, dass die Bearbeitung bis ins Detail in Übereinstimmung mit den Dichtungslehren erfolgt. Veldekes Arbeitsweise bleibt nicht singulär. Schon den Zeitgenossen und den auf ihn folgenden Autoren galt er als normbildend, und Hartmann von Aue oder Gottfried von Straßburg wussten sich der Poetik der Adaptation ebenso verpflichtet. Auch ihre Dichtungen erweisen sich nicht zuletzt im Horizont gelehrter Techniken als große Kunst.

  • - Untersuchungen Und Editionen
    af Sylvia Kohushoelter
    1.898,95 kr.

    Die Studie untersucht die von Hartmanns »Gregorius« abhängigen Texte die »Gesta Gregorii Peccatoris« Arnolds von Lübeck, die Hexameterversion »Gregorius Peccator«, die »Der-Heiligen-Leben«-Legende »Gregorius auf dem Stein«, das lateinische Exempel »De Gregorio« und das niederdeutsche Exempel »Gregorius de grote sunder«. Dabei werden sprachliche und motivische Gemeinsamkeiten aufgezeigt, Bearbeitungsverfahren herausgestellt und der Wandel der Rezipientenkreise und Gebrauchssituationen mit inhaltlichen und kodikologischen Befunden begründet. Der Einfluss der Mitüberlieferung auf die Veränderung der Textgestalt in der weiteren Überlieferung gehört mit zu den zentralen Untersuchungsaspekten. Mit Ausnahme der »Gesta« Arnolds von Lübeck werden die Rezeptionen durch Neueditionen der Hartmann jeweils am nächsten stehenden Textformen zugänglich gemacht. Somit entsteht ein Bild von den Gebrauchskontexten, in denen die »Gregorius«-Rezeption im Mittelalter wirksam geworden ist.

  • - Zur Asthetik Der Transgression (1897-1936)
    af Deutsche Gesellschaft F Ur Amerikastudien
    1.498,95 kr.

    Mit Peter Altenbergs »Ashantee« (1897), Hanns Heinz Ewers' »Mamaloi« (1907) und Ernst Jüngers »Afrikanischen Spielen« (1936) nimmt die Untersuchung drei literarische, mit "Franz Bratuscha" (1900-1904), "Paul Trömel" (1913) und "Entarteten Mädchen" (1913) drei empirische Fälle in den Blick, in deren Zentrum das Problem der Transgression steht. Sachlich geht es um das ästhetische Potential des Transitorischen, unabhängig davon, ob es lebensweltlich oder im Bereich des Poetischen wirksam ist. Methodologisches Anliegen ist es, die Fruchtbarkeit einer Fusion kultur- und literaturwissenschaftlicher Fragen zu demonstrieren.

  • - Die Funktion Des Wissens in Goethes "Faust II"
    af Steffen Schneider
    1.493,95 kr.

    Zu den Eigentümlichkeiten des »Faust II« gehört es, dass Goethe darin eine Vielzahl von Wissenselementen eingearbeitet hat. Die Funktion dieser Anspielungsfülle wird mit dem Begriff der 'Archivpoetik' belegt. Damit werden drei Aspekte der Bezugnahme auf das Archiv der Epoche bezeichnet, deren Untersuchung sich diese Studie widmet. Erstens stellt sie Goethes gelehrtes Verfahren in einen Bezug zur Wissens- und Wissenschaftsgeschichte. Dies geschieht beispielhaft, indem sie die Bedeutung der Geologie, der wissenschaftlichen Mythosforschung, der Philologie und der Weltliteratur für das Drama herausstellt. Zweitens fragt sie nach den Verfahren, die dieses Wissen poetisieren: Durch Selektion und Rekombination erfährt das Archiv eine Dramatisierung, durch die es überschritten wird. Doch zugleich bleibt der dramatische Text auf die in ihm geborgenen Wissensinhalte transparent. So bildet das Archiv ein Reflexionsmedium, in dem sich die Dichtung in ihrem Verhältnis zum Wissen selbst thematisieren kann. Diese Reflexion betrifft insbesondere die Möglichkeit symbolischer Repräsentation in der Zeit einer radikalen Temporalisierung des Wissens, die im »Faust II« zur ästhetischen Utopie wird, während ihre Realisierung aber durch die moderne Wissenschaft in Frage gestellt ist. Die Modernität des »Faust II« muss daher weniger in seinen Gegenständen als vielmehr in dieser Form der Selbstreflexion der Poesie gesehen werden.

  • - Singspiele, Opern, Festspiele, "Faust"
    af Tina Hartmann
    1.908,95 kr.

    Die Libretti bildeten bislang eine der letzten veritablen Lücken der Goethephilologie. Goethe hat sich zeitlebens produktiv mit den europäischen Opernformen auseinandergesetzt. Zu den im Anhang gelisteten mehr als 200 ihm nachweislich bekannten Opern zählen die einflußreichsten Werke der Zeitspanne 1760-1830. Die Libretti (darunter u.a. »Erwin und Elmire«, »Claudine von Villa Bella«, »Lila«, »Jery und Bätely«, »Die Mystifizierten«, »Der Zauberflöte zweyter Theil«, »Der Löwenstuhl«, »Feraddedin und Kolaila«, »Pandora«, »Des Epimenides Erwachen«) bilden ein umfangreiches Werkkorpus, das entgegen der bislang vorherrschenden Forschungsmeinung eng mit den kanonischen Werken verknüpft ist. Die Goethe bekannten Opern und ihre librettistischen Verfahrensweisen fungieren als Matrix der Textanalysen. Im Ergebnis erweisen sich Goethes Libretti als so komplexe wie avantgardistische Konzeptionen, die in einer rasanten Entwicklungslinie die zeitgenössisch vor allem in Italien und Frankreich entstandene Verfahrensweisen aufgreifen. Methodik und Ergebnisse der Analysen zeigen ihre ganze Tragweite bei der Anwendung auf »Faust«: So läßt sich der häufig angedeutete Einfluß des Musiktheaters auf »Faust II« erstmals textanalytisch präzise nachweisen. Die Oper erweist sich darüber hinaus als folgenreiche und bislang in ihrer Bedeutung noch nicht erschlossene konzeptionelle Grundlage der Faustdichtung. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis der Eberhard Karls Universität Tübingen ausgezeichnet.

  • - Untersuchungen zur UEberlieferungs- und Rezeptionsgeschichte franzoesischer Erzahlstoffe im deutschen Spatmittelalter
    af Martina Backes
    1.978,95 kr.

    Am Modell der verschiedenen Fassungen des Melusineromans untersucht die Studie vergleichend die Bedingungen literarischer Produktion und Rezeption im französischen und deutschen Spätmittelalter. Zugleich werden grundsätzliche Fragen nach den sprachlichen, räumlichen, personellen und institutionellen Voraussetzungen verfolgt, unter denen sich die mittelalterliche Aneignung französischer Erzählstoffe im deutschen Sprachraum vom 12. bis zum 16. Jahrhundert vollzieht. Dabei zeigt sich, daß eine Reihe bisher geltender Forschungsmeinungen (etwa in bezug auf die Verbreitung von Sprachkenntnissen im deutschen Hochadel, die Rolle der Kleriker beim Literaturaustausch oder die geographisch begründete Annahme einer Vorreiterrolle des Westens) grundlegend zu revidieren sind. Der methodische Ansatz bei den spezifischen Erscheinungsformen mittelalterlicher Texte und den besonderen Bedingungen ihrer Existenz, der im Fall der »Melusine« nicht nur einen Einblick in die Handschriftenkultur des ausgehenden Mittelalters, sondern auch in die vielfältigen Veränderungsprozesse bei Eintritt des Romans in den Druck erlaubt, geht von der Überzeugung aus, daß zu einer umfassenden kulturgeschichtlichen Erforschung des deutsch-französischen Literaturtransfers im Mittelalter nicht nur die philologische Analyse der adaptierten Texte im Hinblick auf stoffliche und stilistische Übernahmen gehört, sondern ebenso eine buchgeschichtliche Untersuchung der Überlieferungszeugen.

  • af Ulrike Dedner
    1.978,95 kr.

    Die Französische Revolution ist in Deutschland von Anfang an als ein Schauspiel und Spektakel wahrgenommen worden, wobei diese Sichtweise in der Selbstinszenierung der Revolution als "Schauspiel der Geschichte" eine Begründung und Bestätigung fand und zugleich auf der politischen Ebene den Distanzierungsmodus des interessierten, immer jedoch sich unbetroffen wähnenden Zuschauers rechtfertigte. Damit ließ sich die Revolution auf der Straße zur Revolution im Geiste sublimieren, wodurch sie in den Modus des Ästhetischen rückte, das in diesem Zusammenhang gesteigerte epistemische Bedeutung für die Wahrnehmung von Geschichte gewinnen konnte. Diese wurde noch einmal ins Grundsätzliche verändert, wenn sie sich selbstreflexiv verstehen und das in ihrem Darstellungsmodus auch repräsentieren konnte. Für die Dramatik geschieht dies am auffälligsten in der Form des Spiels-im-Spiel, und so ist es von bemerkenswerter, bislang nur beiläufig bemerkter Konsequenz, daß sich die direkte oder indirekte Reflexion der Französischen Revolution in den bedeutenden Werken der deutschen Dramatik fast ausschließlich dieser Dramaturgie bedient und damit eine über zwei Jahrhunderte stabile Darstellungs- und Deutungstradition ausbildet. Die vorliegende Arbeit profiliert an einschlägigen Dramen von Goethe, Tieck, Büchner, Schnitzler, P. Weiss und H. Müller eine bis zum späten Dürrenmatt in sich geschlossenen Traditionslinie, in der das selbstbezügliche Spiel, den politischen Mythos der Revolution ästhetisch entmythisierend, zu einer umfassenden Kritik des modernen Geschichtsverständnisses gelangt, die letztlich auch die Grenzen der Dramenform selbst thematisiert.

  • - Wolframs Arbeit an Einem Literarischen Modell
    af Sonja Emmerling
    1.498,95 kr.

    Die vorliegende Studie legt eine Neuinterpretation von Wolframs »Parzival« unter Berücksichtigung diskursanalytischer und gendertheoretischer Fragestellungen vor: Wolframs Experimentieren mit unterschiedlichen Konzepten von Weiblichkeit und Männlichkeit wird als "öffentliche" Auseinandersetzung mit Denk- und Argumentationsschemata der unmittelbaren literarischen Tradition (Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue, Chrétien de Troyes) verstanden. Damit wird erstmals der inhaltlichen Dominanz des Themenkomplexes "Geschlechterbeziehungen" in der nicht-geistlichen Erzählliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts umfassend Rechnung getragen. Mittelpunkt der Analyse bilden die Gawan-Bücher des »Parzival«: Durch detaillierte Textarbeit wird offen gelegt, wie Wolfram im Akt des Erzählens die bis dahin literarisch konventionalisierten Modelle zwischengeschlechtlicher Beziehungen dekonstruiert, um eine neue Form des Geschlechterverhältnisses im Rahmen des höfischen Romans zu begründen. Dieses Modell einer neuen Geschlechterbeziehung wird schließlich an den Gahmuret- und Parzival-Büchern überprüft, bevor die Bedeutung der gewonnenen Ergebnisse für eine Gesamtinterpretation des »Parzival«-Romans geklärt wird. Hierbei liefert speziell der bislang in der Forschung unterschätzte Stellenwert der Gawan-Erzählung Anlaß zu einer Neubewertung des Gesamtromans.

  • - Figuren Der Souveranitat Und Ethik Der Differenz in Der Prosa Else Lasker-Schulers
    af Doerte Bischoff
    2.693,95 kr.

    Die Arbeit erweist die von 1906 bis 1937 entstandene Prosa Else Lasker-Schülers als paradigmatisch für die literarische Moderne und erarbeitet eine völlig neue Perspektivierung ihrer charakteristischen Figuren und Verfahren. Durch intertextuelle Bezüge und strukturelle Analogien zu Nietzsche, Freud, Weininger, Kafka, Martin Buber u.a. sind die Texte auf vielfache Weise in zeitgenössische Diskurse eingebettet, andererseits bergen sie ein besonderes Analysepotential im Hinblick auf Raumkonzepte, Genderdiskurse und Körperkonstruktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. »Das Peter Hille-Buch«, »Die Nächte der Tino von Bagdad«, »Der Prinz von Theben« oder »Der Malik« u.a. stellen Grenzen und Krisen der Repräsentation zur Schau, indem sie die Problematik einer Verkörperung symbolischer Macht am Beispiel von Herrscherfiguren erkunden. Souveränität erscheint dabei über die thematischen Konstellationen hinausweisend als radikale Reflexionsfigur von Autorschaft und Subjektautonomie. Die diskursanalytisch, kulturanthropologisch und psychosemiotisch argumentierende Untersuchung bezieht historische und biographische Aspekte (Erster Weltkrieg, Zionismus, nationalsozialistische Judenverfolgung, Exil etc.) ausdrücklich mit ein und eröffnet den poststrukturalistischen Theorieansätzen damit eine politische und historische Dimension. Ein eigenes Kapitel behandelt diejenigen Texte, die wie etwa »Der Wunderrabbiner von Barcelona«, »Der Scheik« oder »Das Hebräerland« die Begegnung der Religionen gestalten. In überraschender Nähe zu Ansätzen des jüdischen Philosophen Emmanuel Lévinas entwerfen diese, so wird gezeigt, eine moderne Ethik der Differenz, die dem Fremden im Eigenen Raum gibt und ohne transzendente Sinnbezüge auskommt.

  • - Studien Zu Funktion, AEsthetik Und Publizitat Der Gattung Historisch-Politische Ereignisdichtung
    af Karina Kellermann
    1.348,95 kr.

    Die Arbeit untersucht ein zentrales und umfängliches Corpus spätmittelalterlicher Geschichtsdichtungen vom 14. Jahrhundert bis zur Reformation, das bis heute im toten Winkel der Geschichtswissenschaft, Publizistik und Germanistik liegt und seit 150 Jahren unter dem irreführenden Terminus 'historische Volkslieder' firmiert. Nach einer grundlegenden Revision der Texte und der Beobachtung ihrer situativen Anbindung an ein historisches Ereignis wird der Nachweis geführt, daß sinnvoll von einer eigenen Gattung auszugehen ist, die sich durch eine zweckgebundene Ästhetik, spezifische Funktionen und einen hohen Grad an Publizität auszeichnet: die historisch-politische Ereignisdichtung. Warum die propagandistischen Lieder und Reimreden zur Tagespolitik von der Forschung so konsequent ignoriert wurden, ist umso unverständlicher als diese Vernachlässigung in krassem Gegensatz steht zu dem breiten Interesse, das die spätmittelalterliche Gesellschaft an ihnen genommen hat. Übersehen worden ist bislang auch, daß schon so früh - z. T. noch vor den neuen Publikationsmöglichkeiten im Medium des Buchdrucks - an der Konstitution von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung gearbeitet wurde, Kategorien, die man immer genuin neuzeitlich definiert hat. Der spezifische Reiz dieser poetischen Manifestationen der politischen Publizistik liegt in ihrem Zeugnischarakter für die Mentalitätsgeschichte. Die von den Verfassern getroffene Wahl des aktuellen Ereignisses, ihre aggressiv polemische oder eher vorsichtig insinuierende Präsentation und die explizite Wendung an ein informiertes und hochmotiviertes Publikum gewähren Einblicke in politische Ansichten, soziale Empfindlichkeiten, Existenzängste und Glaubensnöte des spätmittelalterlichen Menschen wie kaum eine andere literarische Form oder historische Quelle der Zeit.

  • - Konstruktive Rezeption Der Mineralogie Bei Novalis
    af Irene Bark
    1.683,95 kr.

    Begriffe und Anschauungen aus der Chemie, Physik, Mineralogie, Geologie und Montankunde werden in den philosophischen Schriften, den naturwissenschaftlich-technischen Aufzeichungen und der Poesie des Novalis auf vielfältige Weise rezipiert. Auf der Grundlage einer Darstellung exemplarisch ausgewählter Theorien der zeitgenössischen empirischen Forschung und (Natur-)Philosophie unternimmt der Band eine Analyse mineralogischer Motive aus dem Gesamtwerk. Die Studie basiert auf der These, daß Novalis' Symbolik des "Mineralischen" Bausteine einer Poetik enthält, deren Signifikanz für die moderne Ästhetik sich erst erklärt, wenn verdeutlicht werden kann, inwieweit eine spekulative Konzeption des Selbstbewußtseins einerseits sowie chemisch-physikalische Kenntnisse andererseits bei Novalis Voraussetzungen bilden, von denen ausgehend er innovative Verfahren der poetischen Wirklichkeitskonstruktion reflektiert und entwickelt. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Novalis' poetologische Interpretationen naturwissenschaftlich beschreibbarer Organisationsformen der materiellen Natur (chemische Affinität, kristallographische Dekreszenztheorie, Galvanismus, physiologische Reizwirkung etc.). Spezielle Vorstellungsmuster gewinnen im Kontext seines kühnen Entwurfs einer experimentellen Kombinationslehre der Wissenschaften ("Enzyklopädistik") Bedeutung als Gelenkprinzipien, die ihre Modellfunktionen in der Übertragung, Vernetzung und Transformation verschiedener Methoden und Wahrnehmungsbereiche des Bewußtseins entfalten.

  • - Der Wilhelm Von OEsterreich Johanns Von Wurzburg
    af Cora Dietl
    1.398,95 kr.

    Johanns von Würzburg "Wilhelm von Österreich" gehört zu den späthöfischen mittelhochdeutschen Romanen, die lange Zeit mißverstanden worden sind. Er wird hier erstmals in seinem literarhistorischen Kontext betrachtet, als ein Werk, das an der Schwelle zwischen dem Untergang des höfischen Romans und dem Triumph der didaktischen Kleinepik und Allegorie sowie am Gipfelpunkt der Historisierung höfischer Dichtung steht. Die Verfasserin versteht ihn als ein literarisches Experiment und untersucht, wie Johann in der Motivik, der Erzählhaltung und der Struktur seines Werks Elemente der Minnerede, des höfischen Romans und der Geschichtsschreibung verbindet und aufeinanderstoßen läßt, um die Gattungsmischung erkenntlich zu machen. Ein Vergleich mit Ulrichs "Frauendienst", dem "Jüngeren Titurel", dem "Reinfrid von Braunschweig" und Wittenwilers "Ring" verdeutlicht schließlich die Einzigartigkeit der Gattungsmischung bei Johann, die über eine schlichte Integration gattungsfremder Elemente in einen Roman weit hinausgeht: Johann schafft eine neue Romanstruktur, die Lehre und Handlung aufeinander bezieht und der Minnedidaxe wie dem Fürstenpreis dient. Den Abschluß der Untersuchung bildet eine Analyse der Rezeption des Werks im 14.-16. Jahrhundert, von der Handschriftentradition über die Prosaisierung und Hans Sachs' Tragödie bis hin zu Erwähnungen des "Wilhelm" in anderen Werken, v.a. bei Hermann von Sachsenheim. Die Gattungsmischung ist offensichtlich von den frühen Rezipienten erkannt und z.T. als störend empfunden und bereinigt worden. Im Anhang finden sich die bisher unedierte "Liebesklage" (Brandis 40) und der vollständige Zyklus der Holzschnitte aus dem Augsburger Prosadruck von 1481.

  • - Komparatistische Studien Zur Transformation Der Griechischen Tragoedie Im Drama Der Klassischen Moderne
    af Werner Frick
    1.973,95 kr.

    "Jeder hat noch in den Alten gefunden, was er brauchte oder wünschte; vorzüglich sich selbst." Friedrich Schlegels Diktum bestätigt sich in der produktiven Auseinandersetzung der dramatischen Moderne mit dem bedeutendsten kanonbildenden Modell des abendländischen Dramas und Theaters: der griechischen Tragödie des Aischylos, Sophokles und Euripides. Unter dem aus T.S. Eliots "Ulysses"-Rezension entlehnten Titel einer 'mythischen Methode' und ausgehend von Nietzsches folgenreicher Revision des Antikenbildes analysiert die Arbeit jenes umfangreiche Repertoire moderner Dramen (von Pannwitz, Hofmannsthal und Jahnn bis zu Hauptmann und Brecht; von Cocteau und Gide bis Giraudoux, Anouilh, Sartre; von Jeffers und O'Neill bis zu Eliot und Berkoff), die ihren kreativen Impuls aus der Variation griechischer Tragödien beziehen, so daß die 'Arbeit am Mythos' eo ipso zur 'Arbeit an der Differenz' wird. Komparatistische Werkinterpretationen (immer in der Gegenüberstellung antiker und moderner Versionen und unter Berücksichtigung auch der klassisch-klassizistischen Rezeptionslinien der europäischen Tradition) alternieren mit übergreifenden theoretischen Konzeptualisierungen aus intertextualitätstheoretischer, gattungspoetischer und kulturgeschichtlich-funktionsanalytischer Perspektive. Ein leitendes Erkenntnisinteresse gilt der Möglichkeit und den kulturellen Funktionen der Tragödie im Epochenhorizont einer säkularen, nachklassischen Moderne.

  • - Studien Zu Entstehungsgeschichtlichen Voraussetzungen Der AEltesten Druckuberlieferung
    af Jürgen Schulz-Grobert
    1.398,95 kr.

    Ein Rätsel der Weltliteratur schien gelöst, als 1973 Peter Honegger den Autor des anonym überlieferten "Eulenspiegel" mit dem Braunschweiger Zollschreiber Hermann Bote identifizierte. Daß diese begeistert gefeierte und in den Literaturgeschichten festgeschriebene Werkzuweisung ganz elementare Fragen der Entstehungsgeschichte offen läßt, wurde bislang weitgehend verdrängt. Als entscheidendes Problem erscheint hier die Diskrepanz zwischen dem niederdeutschen Autor Bote und dem oberdeutschen Text, dessen Überlieferungsgeschichte Anfang des 16. Jahrhunderts mit drei Frühdrucken aus der Straßburger Offizin des erfolgreichen Druckers Johannes Grüninger beginnt. Von diesem - gerade in der neueren "Eulenspiegel"-Forschung - konsequent ignorierten Druckort aus betrachtet erscheint die Entstehungsgeschichte des "Eulenspiegel" in einem völlig anderen Licht. In der Verbindung von buchkundlichen (z.B. typographisches Konzept, Werkstattsituation) und literaturwissenschaftlichen (z.B. Werkstruktur, Rekrutierungsmöglichkeiten potentieller Quellen) Untersuchungskomplexen kommt die Arbeit zu einem eindeutigen Befund: Sein weltliterarisches Profil erhielt der "Eulenspiegel" nicht in der Braunschweiger Zollschreiberbude Hermann Botes, sondern vor dem Setzkasten der Grüningerschen Druckerei in Straßburg.

  • - Edition - UEbersetzung - Kommentar
    af Heidrun Alex
    1.493,95 kr.

    Boppe zählt zu den profilierten 'kleineren' und gleichzeitig typischen Vertretern der mittelhochdeutschen Sangspruchdichtung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sein Werk war bisher sowohl editorisch als auch literarhistorisch unzureichend erschlossen, da es nur in Georg Tolles unbrauchbarer Edition aus dem Jahr 1894 bzw. in von der Hagens "Minnesinger"-Ausgabe von 1838 vorlag. Die jetzt vorliegende Edition, die durch die synoptisch angeordnete Übersetzung sowie den Kommentar die schwierigen, weil gelehrte Tradition kunstvoll verrrätselnden Sprüche erschließt, wird ergänzt durch Ausführungen zum Forschungsstand, zur Überlieferung (inklusive Beschreibung der Handschriften) und zu den Editionsgrundsätzen. Größtmögliche Kontrollierbarkeit gewährt die Ausgabe durch die Apparate und die vollständige Abbildung der Überlieferung; erschließbar wird sie über ein Namenverzeichnis und ein Register zum Kommentar. Die Edition bietet einen normalisierten Text, der in jedem Spruch einer Leithandschrift folgt, in die nur bei der Überlieferung von Sinn-Fehlern eingegriffen wird; alle Abweichungen sind selbstverständlich gekennzeichnet. Eine editionstechnische Neuerung stellt der erste Apparat dar, in dem alle vom kritischen Text abweichenden Lesungen der Leithandschrift verzeichnet werden, so daß für den Benutzer die Überlieferung der Leithandschrift auf einen Blick rekonstruierbar, jede Abweichung von ihr sofort durchsichtig wird. Übersetzung und Kommentar dokumentieren lückenlos - auch bei neueren und neuesten Editionen keineswegs selbstverständlich - das Textverständnis der Herausgeberin.

  • - Untersuchungen Zu UEberlieferung, Textstruktur Und Allegorischen Sinnbildungsverfahren
    af Ulrich Steckelberg
    1.498,95 kr.

    Hadamars von Laber "Jagd" ist die einflußreichste und wohl auch bedeutendste Minneallegorie des deutschen Spätmittelalters. Zugleich gilt sie in bezug auf die komplizierte Überlieferungslage, den verworrenen Textaufbau und das anspruchsvolle allegorische Modell einer Minnejagd als dunkler, schwieriger Text, der von der Forschung zu Unrecht vernachlässigt wurde. Die Arbeit untersucht Fragen der Textkritik und der Interpretation in ihrem wechselseitigen Bezug zueinander. Daß jede der Handschriften bei weitgehend einheitlichem Text eine andere Strophenfolge aufweist, wird auf die spezifischen Strukturprinzipien Hadamars zurückgeführt: Kennzeichen der "Jagd" ist nicht eine konsequente Tektonik, sondern eine auf assoziativen Verbindungen beruhende polymorphe Gesamtstruktur, die dazu führt, daß der Text ohne weiteres umgestellt, erweitert oder verkürzt werden kann. Diese Variabilität ist Ausdruck sowohl der Minneproblematik wie auch des anspruchsvollen allegorischen Modells, dem das Streben nach einer möglichst vielschichtigen und nuancenreichen Darstellung der Minneterminologie zugrunde liegt. Im Gegensatz zu den meisten Minnereden, die vor allem belehren wollen, geht es Hadamar um ein ästhetisches, bewußt verschleierndes Spiel mit den Interpretationsmöglichkeiten der Allegorie und der Konzeption Hoher Minne, die letztlich zur variablen Textstrukturierung führt. Die Untersuchung wird ergänzt durch eine ausführliche vergleichende Edition der wichtigsten überlieferten Fassungen des Textes, da die bisherigen Ausgaben das wichtigste Problem der "Jagd"-Philologie, die Variabilität der Strophenfolge, weitgehend ignorieren.

  • - Ein Beitrag Zur Goennerforschung Des Spatmittelalters
    af Martina Backes
    1.978,95 kr.