Bøger i Akademische Schriftenreihe Bd. V985267 serien
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326,95 kr. Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Psychologie - Religionspsychologie, Note: 1,0, International Psychoanalytic University, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, das psychoanalytische Verständnis der Religion Sigmund Freuds und Donald W. Winnicotts vorzustellen. Besonders geht es um die Frage, welche Rolle die Autoren der Illusion zukommen lassen. Die Konzeptionen unterscheiden sich wohl nicht zuletzt wegen ihrer unterschiedlichen Entstehungszeit grundsätzlich voneinander. Freuds zentrale Religionsschrift "Die Zukunft einer Illusion" (GW XIV, 1927) erschien vier Jahre nach dem Ausbruch seiner Krebserkrankung, welche ihn vermutlich für die Themen der Religion wie Endlichkeit und Trost sensibilisierte. Die Ansichten Winnicotts zur Religion sind nicht in einer einzigen Schrift zusammengefasst, deren Entstehungsgeschichte zeigt allerdings zeitliche sowie inhaltliche Nähe zum aufkommenden Humanismus in der Psychologie der 50er und 60er Jahre. Beide Positionen verbindet die Ansicht, dass die Religion grundsätzlich eine Illusion sei. Der Umgang mit ihr und ihr Stellenwert ist jedoch bei den beiden Autoren zutiefst verschieden. Es ergeben sich zwei gegensätzliche Ansichten: Einerseits die Illusion der Religion als Teil eines wunscherfüllenden falschen Bewusstseins. In dieser Position Freuds schwingt die Frage nach Wahrheit und Falschheit religiöser Inhalte mit. Andererseits die Position Winnicotts, der die Illusion religiöser Erlebnisse auf dieselbe Stufe stellt, die er der Illusion der Kunst und den damit einhergehenden Genussmöglichkeiten zuordnet. Während Freud die Religion zu überwinden und durch die Wissenschaft als Glaubenssystem zu ersetzen versucht, stößt er bei vielen Anti-Säkularisten in den Reihen der Psychoanalytiker auf Protest. Die Argumentation und Leseart Joel Whitebooks (2014) der Schrift "Die Zukunft einer Illusion" rekonstruiert einen wichtigen Kern des Freud'schen Projekts Psychoanalyse: Dachte man lange, die besagte Schrift hätte kaum einen neuen nennenswerten Gehalt für die psychoanalytische Arbeit, so rekonstruiert Whitebook den Kampf gegen die Magie und die Allmacht der Gedanken nicht nur als einen Gehalt der Freud'schen Religionskritik sondern der Psychoanalyse im Allgemeinen. Dies steht scheinbar unvereinbar der Theorie Winnicotts gegenüber, der den privaten Illusionen gar einen eigenen Raum zur Entlastung des Individuums zugesteht. Dieser Sachverhalt und die Frage nach dem Wahrheitsanspruch der Psychoanalyse am Beispiel der Religion sollen am Ende dieser Arbeit diskutiert werden.
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